v
Verein | Exkursionen | Projekte | Vorträge | Termine | Neues vom Museum | Naturfotografien | Impressum
Die Museumslay
ist eine weitere Attraktion der
„Museumsmeile“ der Stadt Mendig mit dem
Lava-Dom- Museum, dem Lava-Keller und der
Museumslay. Der Führer der
Exkursionsgruppe des Fördervereins des
Naturkundemuseums Dortmund war Herr Wolfgang Kostka,
der die Gruppe bereits durch das Lava-Dom-
Museum und den Lava-Keller geführt hatte.
Wolfgang Kostka setzte mit der Führung am Göpelwerk
ein. Dieses Fördersystem ist in voller
Schönheit auch aus dem vorbei fahrenden Auto zu
erkennen und wirbt zum -kostenlosen
– Besuch der Museumslay. Unscheinbarer
dagegen auf der anderen Straßenseite das Denkmal
für die Mannfrauen,
die früher den Bims-Abraum zum Bau der
Schächte und teilweise die nach oben
geförderten Lava- Lasten bewegt haben. Die
leidenden, aber alles Leid ertragenden Gesichter der
beiden Frauen sind sehr einprägsam.
Der Name Lay könnte einen keltischen
Ursprung haben für einen Arbeitsplatz, an dem
Steine bearbeitet werden. Auch die Loreley
könnte solch einen Ursprung haben, aber das ist
nicht gesichert. Zumindest gab es dort Felsbearbeitung
am Felsen Loreley.
Das Göpelwerk oder die Grubenwinde ist ein
Nachbau aus dem Jahr 1992. Im Zuge des Wiederaufbaus
wurde auch versucht, den Schacht neu zu teufen. Aber
das ist misslungen, der Schacht stürzte
ein. Dennoch deutet die Ausmauerung
den Schacht perfekt an. Das Göpelwerk wurde
später durch Kräne ersetzt.
Die Schwierigkeit bei der Bearbeitung eines
großen Steins zeigt ein Ausstellungsstück,
dass mit Keilen bestückt ist. Man kannte
nur Hammer und Eisen zur Bearbeitung, Bohrer und Laser
gab es noch nicht. Damit der Keil beim Aufschlag
nicht sprang, wurde zunächst eine Keil-Rille
geschlagen und dann die Keile an beiden Seiten
jeweils mit einem Stück Eisen eingespannt. Ein
kräftiger Schlag, dann kam der nächste Keil
an die Reihe. Wenn Gas entweichen konnte und der Stein
zischte, stand der Sprung bevor. Der Stein
"redet", schon an dem Zischgeräusch konnte der
Layer hören, ob der Stein in seinem Sinn springen
wird oder sich irgendeinen Weg suchen wird.
Ein weiterer Stein zeigt den Fortschritt der
Spaltarten: Die Römer nutzten Römische
Keiltaschen (konisch zulaufende Löcher), bis
Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das beschriebene
Verfahren mit der Keilrille angewandt, bis 1960 wurden
Keiltaschen mit dem Presslufthammer geschlagen und ab
1960 Rund-Keillöcher mit dem
Presslufthammer gebohrt. Bei genügendem
finanziellem Background verwendet man auch
Laser-Schweißlanzen.
Das Exponat einer römischen Wasserleitung ist mit einem sehr schweren Stein abgedeckt (1 bis 2 t). Wasser war schon zu Zeiten der Römer kostbar, sie hatten Angst vor illegalen Anzapfungen.
Weitere
Stationen
Für den oberirdischen Transport wurden Loren
verwendet, die auch mit Zugmaschinen
gezogen wurden: Erst mit kleinen
Dampfloks, später mit Dieselloks.
Für das Bewegen schwerer Werkstücke
verwendete man früh auch Kräne.
An jedem Lay- Arbeitsplatz gab es zwingend notwendig
eine Schmiede.
Der Arbeitsplatzeines Steinmetzes
war zwar an allen Seiten offen, aber immerhin
überdacht. Das Privileg für einen
freischaffenden Künstler.
Der Pflasterstein-Schläger
war ein Lehrberuf. Beispiele für Pflastersteine
sind ausgestellt: Das Kölner
Profil für wohlhabende Leute (nicht nur
aus Köln), rechteckig, schön, alle Steine
sehen in etwa gleich aus. Das gleiche mit
quadratischem Pflaster. Weiterhin ein
Pflaster aus dem 18.
Jahrhundert in unterschiedlicher
Größe geschlagen, mehr für nicht so
reiche Gemeinden gedacht. Und ein römisches
Pflaster, wie es in Germanien zum schnellen
Bau von Straßen verwendet wurde. In Rom gab es
sicher auch schöner geschlagene Steine.
Im Gelände liegt der Rohling eines
Mühlsteins. Wolfgang Kostka testet die
Qualität des Steins: Er schlägt den
Stein an, der Stein klingt hell, er ist o.k. Nun
stellt sich jeder Exkursionsteilnehmer an den Stein
und zwängt ihn quasi ein wenig ein. Jetzt
ertönt der Stein nach dem Anschlag dumpf. Das war
das Zeichen für die Layer unter Tage, dass der
Stein noch nicht frei ist und irgendwo noch
eingezwängt ist..
Damit endet auch die dritte Führung
durch die Museumsmeile der Stadt Mendig.
Wolfgang Kostka verabschiedet sich mit einem Hinweis
auf das gute Bier in der
Vulkan-Brauerei, die 1987 die
Brau-Tradition in der Stadt Mendig wieder aufgenommen
hat.
Die
Exkursionsgruppe bedankt sich sehr herzlich für
diese außerordentliche Führung.
Wolfgang
Kostka ist u.a. ehrenamtlich für die
Deutsche Vulkanologische Gesellschaft tätig.
Diese Gesellschaft hat wesentlich zur Errichtug der
Museumsmeile in Niedermendig beigetragen.
Die Gesellschaft würde sich über
eine Förderung durch Mitgliedschaft
in der Gesellschaft sehr freuen.
Die Führung durch die Museumsmeile ist damit zu Ende, die Exkursion noch nicht. Viele Teilnehmer nutzen die Möglichkeit, noch eine Viertelstunde im Museumsshop zu stöbern oder sich im „Landschaftsrondell“ im Foyer über alle anderen interessanten Einrichtungen und Landschaftsdenkmäler des Vulkanparks Osteifel zu informieren.
Weblinks
Letzte Änderung: 28.05.2020